Übungsweg

Grundkurse

Die Form besteht aus 37 verschiedenen Bewegungsformen (80 mit Wiederholungen)

Form Teil 1
Der erste Teil der Form symbolisiert die Erde. In ihm lernen wir Bewegungen, die einen guten Kontakt zum Boden herstellen, und erfahren, wie wichtig das Beugen der Knie dabei ist: Beine und unterer Rücken werden gestärkt, damit Schultern und Arme entspannen können.

Form Teil 2
Der zweite Teil der Form symbolisiert den Himmel. Jetzt, auf der soliden Basis von Teil 1, werden die Bewegungen freier und offener. Neue Schritte werden in verschiedene Richtungen ausgeführt, wir lernen rückwärts zu gehen, öffnen uns nach oben, drehen und kicken ohne das Gleichgewicht zu verlieren.

Form Teil 3
Der dritte Teil der Form symbolisiert den Menschen, der nach der Taichi-Philosophie die Verbindung von Erde und Himmel darstellt. Folglich enthält Teil 3 Elemente aus den ersten beiden Teilen: Bewegungen nach oben („Goldener Fasan auf einem Bein“) und zur Erde („Schlange kriecht nach unten“).

Vertiefungsstufen

yin/yang Form
Die erste Vertiefungsstufe ist die yin/yang Form. In diesem Kurs wird die Form in yin- und yang-Phasen unterteilt: yin-Phasen gehen zur Erde, yang-Phasen zum Himmel. Damit können wir die Polarität, die typisch ist für Taichi Chuan (und ihm ja auch den Namen gibt, denn „Taichi“ bedeutet „yin/yang“), im runden Bewegungsfluss sinnlich erfahren. Insgesamt beinhaltet die Yin Yang-Form des authentischen Yang-Stils 321 Yin- und Yang-Bewegungen. Das Beherrschen der Yin Yang-Form ist die Voraussetzung für das Erlernen der weiteren Vertiefungsstufen.

Ch’i-form
Die Ch’i-Energie bewegt sich spiralförmig in Armen und Beinen. In der Praxis dieser Stufe konzentrieren wir uns auf die Drehung und Ausrichtung der Armspirale zwischen Handgelenk und Ellbogen.

Zentrumsbewegung
In der Zentrums-Bewegung senkt sich die Aufmerksamkeit in den Unterbauch. Im „Nei tan tien“, dem Körper-Mittelpunkt,. Dort entspringt die „wesentliche“ Kraft , die in der Übung des taichi entwickelt wird. Alle Bewegungen der Form bekommen nun ihr Zentrum, ihren wahren Ausgangspunkt.

Beinspirale
Die Verwurzelung der Beine geschieht durch die Beinspiralen. Da erfahren wir, was in der Literatur so beschrieben wird: „Setze deine Kraft so ein, als würdest du einen Bogen spannen.“

Halsspirale
In der Halsspirale wird die yin- yang Spannung, wie sie in den Beinspiralen zwischen Armen und Beinen eingeübt wird, auf das Zusammenspiel von Hals und Armen übertragen.

Innerer Atem
„Innerer Atem in der Form“, die „umgekehrte“ Atembewegung, ist die letzte Vertiefungsstufe. Beim Einatmen wird der Bauch vom Zentrum aus eingezogen und beim Ausatmen, wieder entspannt losgelassen. Hier kommt man wieder auf die Yin-Yang Form zurück, weil die Atmung, den Yin-Yang Phasen folgt.

Partnerübung und Waffen

„Single push-hands“. Mit einer Hand berühren wir den Arm des Partners und üben durch Gewichtsverlagerung die ersten vier Grundtechniken ein. Mit „Doppel push-hands“ üben sie diese Abläufe mit beiden Armen ein.

Die „Fighting-Form“ ist eine Partnerübung, in der man die einzelnen Bewegungsformen in ihren grundsätzlichen Möglichkeiten als Kampftechniken kennen lernt und übt.

Das Sinnbild der Schwert-Form ist der Vogel Phönix, der die weibliche Naturkraft (yin) verkörpert; sein Element ist das Wasser. Die Übung der Schwertform schärft „I“ (Entschlusskraft) und Ch’i, d.h. den geistigen und körperlichen Impuls einer Bewegung und ihrer Ausführung.

Taoistische Meditation und Selbstmassage

Die taoistische Sitzmeditation ist der Ursprung von Taichi Chuan.
Aufrecht, jedoch entspannt sitzen, auf einem Kissen oder Stuhl. Verschiedene Armhaltungen, die nacheinander eingenommen werden, öffnen den Körper für den Atem, der frei und tief strömen kann.

Wir erlernen 24 verschiedene Massagepunkte am ganzen Körper. Die taoistische Selbstmassage befreit die Energieleitbahnen der verschiedenen Körperorganen von Blockaden und wirkt Energie ausgleichend.